„Dorfladl“, Schule und Kindergarten waren die Themen am 2.8.2017
Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler informierte sich über Vachendorfer Gemeinde
Vachendorf. Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Vachendorf informierte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler über aktuelle Fragen der Vachendorfer Gemeindepolitik. Im neuen „Dorfladl“ hatten Gemeindebürger die Gelegenheit, mit der Bundestagsabgeordneten zu diskutieren.
Das „Dorfladl“ wird seit kurzem von einer Vachendorfer Firma betrieben, „weil ihre Mitarbeiter bei der Edeka plötzlich vor verschlossenen Türen gestanden seien, die Geschäftsführerin ist Borislava Beuschlein. Sie beklagte sich darüber, dass es für junge Firmen schwierig sei, Kredite zu bekommen, wenn sie Ideen und Visionen hätten. Sie sprach vom täglichen Kampf, ob man sich die Mitarbeiter oder neue Lieferanten noch leisten könne. Kofler sprach sich für passgenaue staatliche Förderungen für kleine Projekte aus. Das Problem bei der Versorgung seien ältere Leute und Mütter mit Kindern ohne Auto, sagte Bürgermeister Rainer Schroll. Für sie seien die Discounter zu weit weg. Für diese Leute biete das „Dorfladl“ innerhalb von Vachendorf einen Lieferservice an, erklärte Beuschlein. Für sie bedeute das „Dorfladl“ ein Stück Unabhängigkeit, betonte Schroll. Für die SPD-Ortsvorsitzende Agnes Göhle ist das „Dorfladl“ auch ein Ort der Gemeinschaft und Unterhaltung. Die Leute kämen dort auch zu einem „Ratsch“ zusammen. In einem Eck des „Dorfladls“ werden dafür Kaffee und Kuchen und Brotzeiten angeboten. Ein Laden gehöre zu einem Dorf dazu, meinte Kofler. Erfreut stellte sie fest, dass es viele regionale Produkte gebe, wie zum Beispiel Obst und Gemüse, Eier und Nudelprodukte. Das Obst und Gemüse sei keine abgepackte Ware, betonte die Geschäftsführerin. Auf diese Weise könnten die Kunden beispielsweise auch nur einen Apfel kaufen.
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Über die Schulsituation erkundigte sich Kofler beim Besuch der Grundschule bei deren Leiterin Irmgard Asenkerschbaumer. Von den 91 Schülern seien 34 in der Mittagsbetreuung, die von Marion Haunerdinger und zwei weiteren Frauen organisiert werde. Gebucht werden könne sie ab zwei Tagen mit und ohne Mittagsessen. Das Essen liefere eine gelernte Hauswirtschafterin aus Vachendorf. Geboten werde am Nachmittag eine Hausaufgabenbetreuung. Die Eltern nähmen die Mittagsbetreuung gerne an, weil ihre Kinder dort gut aufgehoben seien, so Haunerdinger. Die Mittagsbetreuung sei keine Pflicht, sagte Asenkerschbaumer, dies habe den Vorteil, dass die Eltern ihre Kinder jederzeit abholen könnten, zum Beispiel wenn sie mit ihnen bei schönem Wetter zum Baden gehen wollen. Asenkerschbaumer sagte, in der Grundschule sei ein behindertes Kind mit Schulbegleitung und ein spastisches Kind im Rollstuhl. Im kommenden Schuljahr werde es zwei Kinder mit Schulbegleitung geben. Auf die Frage von Kofler nach der Barrierefreiheit in der Grundschule meinte die Schulleiterin, es gebe im rückwärtigen Bereich einen barrierefreien Zugang. Marlies Kruse sagte dazu, man müsse mit den Sachen leben, die vorhanden seien. Wo die Schüler nach Beendigung der Grundschule hingingen, wollte Kofler wissen. Die Schulleiterin sagte, der eine Teil gehe auf die Realschule nach Traunstein, der andere auf die Mittelschule in Siegsdorf.
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In den Kindergarten gingen 90 Kinder, berichtete die Leiterin Veronika Bauer im Kindergarten, damit sei der Kindergarten nicht ganz voll. Der Kindergarten arbeite gruppenübergreifend, sodass jedes Kind unter pädagogischer Anleitung in eine andere Gruppe wechseln könne. Die Räume seien überall gleich, um die Kinder zu motivieren, in einen anderen Raum zu gehen. Bauer wies die Bundestagsabgeordnete auf den Erziehungsnotstand hin. Bei den Erzieherinnen gebe es viele Teilzeitjobs. Es gebe zwar engagierte Leute, aber fast 50 Prozent arbeiteten berufsfremd. Deshalb sei es schwer, gutes Personal zu bekommen. Bürgermeister Schroll erklärte, die Kindertagesstätte bekomme mehr Platz. Die Gemeinde werde sie erweitern. Er bedauerte, dass die Gemeinde bis jetzt für 2017 noch keine Zuschusszusage erhalten habe. Ferner kritisierte Schroll die gesetzlich vorgeschriebene Bedarfsplanung. Sie koste der Gemeindeverwaltung Zeit und Geld. Sie müsse die Eltern mehrfach anschrieben, weil sie keine Rückmeldung erhalte. Zudem würden oft Kinder im Bedarfsplan angemeldet, die dann doch nicht kämen.
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Schließlich erkundigte sich Kofler bei einem Baustellenbesuch über den Stand des „Hauses der Dorfgemeinschaft“. Nachdem es in den vergangenen Monaten entkernt worden sei, habe der Aufbau begonnen, so Schroll. Unterbracht würden dort Räume für die Ortsvereine und ein Veranstaltungssaal.
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